Seit etwa 5.000 Jahren führt die Menschheit Krieg. Archäologen finden aus der Zeit davor keine Kriegsspuren, keine niedergebrannten Dörfer und keine Waffen gegen Menschen. Jannes Tashiro versucht, sich dieser in uns verborgenen, unbewussten urnatürlichen Lebensweise anzunähern. Er arbeitet schriftstellerisch, musikalisch, aktionskünstlerisch – und nun auch künstlerisch.
Die hier ausgestellte Kunst wird seiner Meinung nach von der konkurrenz- und machtorientiert kriegerischen Zivilisation verdrängt: ins religiöse Jenseits nach dem Tod, in die psychotischen Erkrankungen oder in den exotischen Überrest der schamanischen Kulturen.
Die Narrenzünfte in Süddeutschland zeigen in der heidnischen Tradition der Fasnacht mit ihren Masken eine klar erkennbare Parallele zur Schamanenkunst von Jannes Tashiro.
Uwe Lorenz und Kurt Niemann stellen in der Galerie K34 aus
Uwe Lorenz ist 66 Jahre alt, Kurt Niemann sogar 78, und beide betrachten sich eigentlich nicht als Künstler. Das allerdings dürfte falsche Bescheidenheit sein, denn das Duo zeigt in seiner am Sonnabend eröffnenden Ausstellung in der Galerie K34 Arbeiten von bemerkenswerter Qualität und Ästhetik.
Vor mehr als 50 Jahren bekam Uwe Lorenz seine erste Kamera geschenkt. Eine kompakte Agfa für 50 Mark. Was ihn nicht daran hinderte, sich mit wachsender Leidenschaft der Fotografie zu widmen. Heute kommt die Technik aufwendiger daher, die Philosophie der Einfachheit pflegt der Kieler aber nach wie vor. Grundsätzlich ohne Blitz und fast immer ohne Nachbearbeitung fängt der gelernte Schriftsetzer seine Motive ein, sein wichtigstes Werkzeug ist mithin das Auge.
„Die Sicht auf die realen Dinge hat sich durch die Fotografie schon verändert“, sagt Lorenz, der in der K34 eine Reihe wunderbarer Konzertbilder zeigt, aber auch Reisefotografien und eine an Schönheit kaum zu überbietende Aufnahme der „Queen Elisabeth“, morgens um 3 Uhr eingefangen vom Bülker Leuchtturm aus.
Kurt Niemann lebt derweil seine Kreativität auf vielerlei Weise aus. Meditative Kraft entfalten seine Fotos und Videos von Wasser, das sich mit Farbstoffen oder auch ganz normaler Milch mischt. Je nach Drehung und Impuls entstehen immer wieder neue Formationen, die letztlich doch nach einer Struktur streben. „Das ist das Faszinierende daran“, meint der Maschinenbautechniker, der mit Kettensäge und Schleifmaschine in seinem Garten auch Holzskulpturen fertigt.
Immer wieder verfremdet er dabei die Figuren mit Farbe und geometrischen Elementen, weil sie ihm sonst einfach zu glatt und harmonisch erscheinen würden. „Ich muss abstrahieren können“, sagt der Mann, der wie gesagt eigentlich gar kein Künstler sein will.
Die Ausstellung „Bestimmtes Unbestimmt“ in der Galerie K34, Medusastraße 14, wird am Sonnabend, 3. März, um 19 Uhr mit Live-Blues eröffnet. Danach ist sie bis zum 5. April mittwochs von 15.30 bis 17.30 Uhr und donnerstags von 20 bis 0 Uhr zu sehen. Text und Fotos:Martin Geist
Beruflich habe ich mich überwiegend mit metallischen Werkstoffen beschäftigt.
Auf der Suche nach einem warmen lebendigen Gegenpol habe ich die Beschäftigung mit Bäumen und Wasser für mich entdeckt.
Ein Reiz liegt für mich darin, ein Objekt, die Bäume und das Wasser in eigener Initiative und Kreativität zu erforschen, die Vielfältigkeit sowie das Komplexe phänomenologisch zu verstehen und sich dadurch beeinflussen zu lassen, um das Wesentliche zu erkennen, um mit neuen Ideen dann dieses Wesentliche weiter zu entwickeln.
Im Prozess wird die Subjekt-Objekt Spaltung aufgehoben und mündet durch Tätigkeit in ein Etwas, ein Produkt, eine Skulptur.
Bei der Formengestaltung der Skulpturen leitet mich eine ständige Wechsel-beziehung zwischen dem Bestimmen und dem Bestimmt werden.
Dabei habe ich gelernt, den Baum als ein lebendiges, achtbares Wesen zu verstehen.
Den Reiz des begrenzt Bestimmbaren gibt es auch bei meinen sogenannten flüssigen Bildern und Video mit verschiedenen Flüssigkeiten, bei denen die Formengestaltung fast unmöglich ist.
Die Flüssigkeiten bewegen sich in einem Spannungsfeld zwischen laminaren und chaotischen Zuständen.
So werden auch sie zu etwas Bestimmten / Unbestimmten.
Diese Dialektik beinhaltet für mich nachdenken, lernen, diskutieren und schreiben.
Der Umgang mit beiden Medien hat mein Denken und meine Identität verändert.
Kurt Niemann
Homepage: kurt-niemann.de.tl
Abschluss als Kommunikationsdesignerin,
Schwerpunkt Illustration
Tätigkeit für Verlage
Unterricht für Gruppen und Einzelschüler,
Ausstellungen
Ich bin auf der Suche danach, was genau mich auf ein Objekt aufmerksam werden läßt – und versuche dieses Besondere, diese Eigendämonie, die es von anderen seiner Art unterscheidet, herauszuarbeiten, hervorzuheben. Inspiration für die hier gezeigten Bilder, ist die Dynamik von unauffälligen Dingen.
Es beginnt in meinem Kopf ein Spiel mit den Verhältnissen, wie Größe, Geschwindigkeit und Licht. Das Objekt bahnt sich über Skizzen den Weg aufs Papier, wird dort umgestaltet und verfremdet, bis sich der eigendämonische Eindruck, mit dem das Objekt sich mir aufgedrängt hat, als neues Motiv dasteht. Oft hat es sich dann bis zur Unkenntlichkeit von der Inspirationsquelle gelöst und steht nun als purer Eindruck da, sozusagen ein sehr persönliches Destillat eines Objektes oder Momentes.
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