Heute hat in der IHK zu Kiel die erste Kieler Kulturkonferenz stattgefunden. Thema war ‚Teilhabe an Kultur für Menschen mit geringen finanziellen Mitteln‘. Anwesend waren circa 80 Vertreter aus dem Stadtrat, der Verwaltung und diversen Kulturträgern und Kulturschaffende.
Nach zwei Impulsreferaten fand eine moderierte Diskussion statt. Der Leiter des Amtes für Familie und Soziales, Herr Bornhalm vertrat im ersten Impulsreferat das Vorhaben, einen sogenannten Kiel-Pass zu etablieren. Dieser soll Menschen mit geringen finanziellen Mitteln den Eintritt in hauptsächlich städtische Kultureinrichtungen ermässigen.
Frau Reinig, Leiterin des Kl!ck Kindermuseums in Hamburg berichtete von den Erfahrungen, einen Museumsbetrieb für Kinder aus Familien mit geringen finanziellen Mitteln zu realisieren. Sie betonte die Notwendigkeit, daß man dieses Publikum wirklich wollen müsse. Mitleid und Verachtung müssten beim Personal konsequent abgebaut werden. Die traditionellen Spielregeln für einen Museumsbetrieb müssten geändert werden. Sie berichtete, daß intellektuelle, kopfbetonte Angebote kaum angenommen werden. Um einen adäquaten Betrieb eines Kulturbetriebes mit der obigen Zielgruppe garantieren zu können, müssten Institutionen und Finanzmittel umgestrickt werden. Zudem benötige man Geld und viel Zeit, da die anvisierten Rezipienten das Angebot nur sehr langsam annehmen würden.
In der anschliessenden Diskussion ergaben sich folgende Themenbereiche:
Kann eine signifikante Preisermässigung in den kulturellen Einrichtungen Menschen mit geringen finanziellen Mitteln motivieren, das Angebot vermehrt wahrzunehmen?
Ist die sogenannte Hochkultur in der Lage, den Rezipienten mit geringen finanziellen Mitteln ein kulturelles Angebot zu präsentieren, welches von diesem auch angenommen wird, oder sind Initiativen, die sich vorort kulturell betätigen, dieser Aufgabe besser gewachsen?
Die Grundlagen der kulturellen Bildung müssen bereits im Grundschulalter gelehrt werden.
Herr Pasternak wird die entstandenen Ideen und Sachverhalte zusammenfassen und in der nächsten Kulturausschusssitzung wird die Thematik dann weitergeführt.