
Bis Du Satt Bist
von Lise van Wersch
Ein Schaumei auf der Zunge, süß und verheißungsvoll. Schnell noch eins. Ohne nachzudenken greift die Hand, verzehrt, leert. Was bleibt, wenn alles aufgebraucht ist?
Die Arbeiten in BIS DU SATT BIST kreisen um den weiblichen Körper, um Kontrolle und Ausbeutung, um Genuss und Gewalt. Ein Becken aus schwarzem Leder, weich und glatt, gefüllt mit essbaren Eiern – eine Einladung, eine Versuchung, eine Warnung. Die Besucher*innen greifen zu, werden Teil des Prozesses, ohne dass sie dazu gezwungen werden. Es geschieht einfach.
Weiches Leder trifft auf harte Formen, organische Rundungen auf gestochen scharfe Kanten. Zwischen den Kontrasten blitzt eine Wahrheit auf: die Unsichtbarkeit weiblicher Körper in der medizinischen Forschung, im Alltag, das, was unbemerkt genommen wird.
Es ist kein erhobener Zeigefinger, sondern ein Spiegel, ein Echo, eine Frage: Bis du satt bist?