Diesmal dürfen wir Lyrik genießen. Günter Ernst gibt uns die Ehre. Hier schon ein kleiner Vorgeschmack:

Komm
wir pflücken
Litfaßsäulen & Plakatwände
streuen Wörter & Bilder
in diese
Stadt
in der wir unsere Körper
zwischen den Häusern bewegen

(Günter Ernst, aus „Zwischen Gleisen“, 1985)

Der Schriftsteller Günter Ernst, Jahrgang 1947, lebt und schreibt in Kiel.

Hauptsächlich verfasst er Lyrik. Sein Interesse dafür entstand in seiner frühen Jugend.

Die Begegnung mit der Kieler Buchhändlerin Annemarie Wolf führte dazu, dass er sich mit seiner Lyrik verstärkt der Öffentlichkeit zu wandte.

Ernst war in den 70er Jahren Mitbegründer der Kieler Literaturzeitschriften „Amöbe“ und „Bahnhofsgesang“. Zur selben Zeit gründete er mit gleichgesinnten Autoren die Literarische Werkstatt Kiel, die bis Ende der 80er Jahre existierte. Er ist Mitglied des Verbandes Deutscher Schriftsteller und gehört dem Landesverband Schleswig-Holstein als Vorstandsmitglied an.

Günter Ernst veröffentlichte seine Lyrik in den Gedichtbänden „Erdgeschoss“ , „Alleen und Anlässe“ sowie „Zwischen Gleisen“.

Nach Jahren mit wenigen öffentlichen Lesungen bereitet er nun einen neuen Gedichtband vor. Seine Lyrik ist ein lebendiges Gegenüberstellen von gefühltem und verordnetem Leben, wie es der individuelle Mensch zwischen eigenen Zielen und gesellschaftlichen Zwängen empfindet. Dabei geht es nur scheinbar um eine Weltanschauung, sondern darum, mit Hilfe der Imagination diese in uns streitenden Gegensätze darzustellen.